Ahnenforschung für Anfänger erster Teil

 

 Ahnenforschung für Anfänger zweiter Teil


Ahnenforschung für Anfänger erster Teil

Hallo,

hier möchte ich gerne mal mein Hobby, die Ahnenforschung, auch ‚Genealogie‘ genannt, etwas näherbringen.

Wenn du dich selber mal gefragt hast: „wo kommen meine Vorfahren her?“ und es gerne herausfinden möchtest und nicht weißt, wo du anfangen sollst zu suchen: keine Angst, mir ist es genauso ergangen, als ich angefangen habe.

Dies soll eine kleine Anleitung sein, wie du mit diesem Thema starten kannst - die Daten von dir selber hast du ja: Name, Geburtstag und Geburtsort.

Wenn du dir einen Stammbaum vorstellst oder aufmalst, stehst du ganz unten als Person Nr. 1 – der sogenannte ‚Proband‘.

Als nächste Person (Nr. 2) notierst du links den Namen deines Vaters (wenn bekannt), und zwar immer mit Namen, Geburtstag und Geburtsort. Rechts vom Vater den Namen deiner Mutter (Nr. 3), ebenfalls mit Namen, Geburtstag und Geburtsort. Dazwischen die Eheschließung deiner Eltern, mit Datum und Ort der Eheschließung.

Ganz wichtig hierbei ist immer zu vermerken, wo geboren, wo geheiratet und wo verstorben. Habe ich den Ort, kann ich nach dem Datum suchen, habe ich aber nur das Datum, in welchem Ort soll ich dann suchen??

Ganz wichtig auch immer die Quelle notieren, irgendwann möchtest du noch einmal darauf zurückgreifen und du findet es nicht wieder wo du die Angaben gefunden hast!

Mit deinem Stammbaum geht es wie folgt weiter, dein Vater hat die Nr. 2, sein Vater, also dein Opa die Nr. 4. Du siehst, die Zahl „2“ hat sich zur vorhergehenden Generation verdoppelt und auch bei deinem Vater und so geht es immer weiter. Dein Opa hat die Nr. 4 und einfach weitergezählt hat deine Oma dann die Nr. 5 – diese Art der Nummerierung stammt vom Genealogen Stephan Kekule.

Bei deiner Mutter auf der rechten Seite mit der Nr. 3, machst du es genauso, die Zahl 3 verdoppelt ergibt die Zahl 6 und hier schreibst du dann den Namen deines Opas, mütterlicherseits auf und somit erhält weitergezählt deine Oma mütterlicherseits die Nr. 7.

Solltest du nun aber nicht wissen wo Oma und Opa geboren sind und sie auch nicht mehr leben, dann versuche herauszubekommen, wann und wo sie verstorben sind, hier gibt es jetzt zwei Möglichkeiten, um an eine standesamtliche Urkunde zu gelangen. Die Fristen zur Aufbewahrung der Bücher beim Standesamt betragen 110 Jahre für Geburten, 80 Jahre für Eheschließungen und 30 Jahre für Sterbeeinträge. Wenn diese Fristen abgelaufen sind, werden die Bücher an das zuständige Archiv abgegeben. Sollte ein Buch noch nicht im Archiv liegen, dann kann es sein, dass in dem Buch noch Jahrgänge enthalten sind, die noch nicht freigegeben sind und somit die Unterlagen noch beim Standesamt liegen. Innerhalb dieser Fristen kannst nur du als Angehöriger an einen entsprechenden Eintrag gelangen und außerhalb dieser Fristen kann jeder es einsehen, nicht nur im Archiv, auch beim Standesamt.

Ein standesamtlicher Sterbeeintrag ist deshalb interessant und wichtig, weil du hier dann den Sterbetag mit Sterbeort, Geburtstag oder das Alter mit Geburtsort und in der Regel die Eheschließung mit Ort der Eheschließung erfährst. Je nach Zeitraum enthält so ein Eintrag unterschiedliche Angaben, ein Eintrag im Kirchenbuch kann dagegen sehr enttäuschend sein, hier hast du auf jeden Fall das Begräbnisdatum, was dann wieder nicht im standesamtlichen Sterbeeintrag steht.

Ortssippenbuch (OSB) oder Ortsfamilienbuch (OFB)

Wir sind in Ostfriesland schon sehr gut ausgestattet mit OSB/OFB und das erleichtert uns unsere Suche sehr.

Die Standesämter wurden am 01.10.1874 gegründet. In den neueren OSB/OFBs werden in der Regel standesamtliche Eintrage mit eingearbeitet. Wenn vorher im Kirchenbuch bei einer Eheschließung außer dem Hochzeitsdatum auch noch stand, wann und wo ein Ehepartner geboren wurde und auch noch die Eltern genannt wurden, war das in den meisten Kirchenbüchern nun ab dem 01.10.1874 nicht mehr der Fall. So kann es sein, dass in einem OSB nun zwar ein Datum für die Eheschließung steht, aber sonst nichts. Anhand des Datums kann ich nun aber problemlos die Eheschließung beim zuständigen Standesamt finden. Früher hatte auch fast jedes Dorf einen Standesbeamten, auch wenn er nur ein Landwirt war, Hauptsache war, er konnte schreiben.

Wenn der Schreiber eines OSB die standesamtlichen Bücher noch nicht mit eingearbeitet hat und die Herkunft der Brautleute bei einer Eheschließung nicht genannt wurden, hat sich leicht der eine oder andere verleiten lassen und nur, weil er den gleichen Namen in seinem Buch hatte, diese Daten dann, weil er glaubte den richtigen zu haben, bei der Eheschließung eingetragen. Hier ist äußerste Vorsicht geboten, es kann stimmen, muss aber nicht, also bei älteren OSB, immer die standesamtlichen Einträge zur Kontrolle mit einbeziehen.

Wenn wir heute sagen, mein Nachname wird so und so geschrieben, war das früher ganz anders und so kann die Schreibweise immer wieder anders sein.

Die meisten älteren OSB gehen bis 1900 und wer diesen Sprung von heute bis zu den Eintragungen in einem Buch geschafft hat, ist einen großen Schritt weiter.

Wer sich nicht mit einem OSB auskennt: das Büro der 

Upstalsboom-Gesellschaft in Aurich 

ist in der Regel immer freitags geöffnet. Hier stehen alle Bücher und es wird hier die Handhabung auch gerne erklärt, selbstverständlich auch für Nicht-Mitglieder. Die Bücher kann man sich auch für vier Wochen nach Registrierung unten in der Bücherei ausleihen.

Standesamtsbücher, die freigegeben sind, liegen je nach Ort hier in den Stadtarchiven Emden, Leer, Wittmund, Norderney, Wilhelmshaben oder im Landesarchiv Aurich oder Landesarchiv Oldenburg usw.

Wenn ich im Landesarchiv Aurich etwas bestellen möchte, muss ich mich zunächst registrieren lassen. Dort sind die Mitarbeiter auch gerne behilflich, am besten vorher einfach mal anrufen. Danach gehe ich auf die Startseite im Internet: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/start.action.

Hier steht „Archive in Niedersachsen und Bremen“, dann „Gliederung“. Für Aurich gehe ich auf den Ordner „Niedersächsisches Landesarchiv“ nach dem nächsten Bild auf „NLA AU Nds. Landesarchiv, Abt. Aurich“, dann auf „Navigator“, dann links auf „Personenstandsunterlagen“, dann auf „NLA AU, Rep. 249 b Personenstandsregister (ab 1874)“ und dann wieder auf „Navigator“.

Danach habe ich oben eine Zeile mit „Suche“ hier klicke ich „einfache Suche“ an, dann trage ich in die Zeile „*Suchwörter“ als Beispiel: „Sterbe* Marienhafe“ ein und in der Zeile „Zeitraum von“, vielleicht das Datum „1901“.

Dann noch hinter „Laufzeit“ alles nach Jahrgängen sortieren und schon steht in der ersten Zeile wonach ich suche.

Dieses Vorgehen klingt im ersten Moment vielleicht kompliziert, ist es aber nicht.

Wenn ich registriert und angemeldet bin, klicke ich auf „In den Bestellkorb“. Anschließend sehe ich oben meinen Warenkorb und nach dem Anklicken gebe ich einen Termin ein, wann ich ins Archiv zur Einsicht kommen möchte. Hier kann ich auch noch ein Häkchen setzen, ob ich per Mail informiert werden möchte, dass die Archivale für mich ausgehoben wurden. Danach auf „Weiter“ und dann auf „Bestellen“ klicken - erst mit dem letzten „Bestellen“ ist auch alles abgeschlossen.

Sollten Fragen sein, kann sich gerne jeder bei mir melden.

Meine Adresse findet ihr hier:

Genealogentreff Emden und Umgebung


Johann Franssen
Kloster-Langen-Straße 40
26723 Emden
Tel. 04921 61298
E-Mail: Johann.Franssen@T-Online.de


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